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Lernmaterialien:

  1. Deckblatt
  2. Bildaufbau
  3. Einstellungen
  4. Filmsprache
  5. Drehbuch
  6. Kamera
  7. Optik
  8. Schnitt

Lexikon

A B C D E F G H I J K L M N O P R S T V W Z

Abblende – Fade out (1) / Aufblende – Fade in (2)
1) allmähliche Verringerung der Blendenöffnung, bis das Bild schwarz wird. Auch möglich als Überbelichtung, Szene wechselt in "weiß". 2) allmähliche Vergrößerung der Blendenöffnung, bis das Bild sichtbar wird. Dient der Abgrenzung einzelner Szenen, bzw. Ab- und Aufblende als Übergang von Szene zu Szene. Suggeriert dem Zuschauer das Verstreichen von Zeit zwischen den Szenen.

Achsensprung / 180°-Regel
Die 180°-Regel dient dazu, die Konstanz der Bewegungsrichtungen aufrecht zu erhalten. Sobald eine Kamera ein Geschehen filmt, entsteht eine Links-Rechts-Orientierung des Ereignisses (die man meist als Handlungsachse bezeichnet). Solange die Kamera auf der gleichen Seite dieser Achse bleibt, meist davor, erfolgen Bewegungen in der gleichen Richtung. Wird die Achse überschritten, dahinter, rotiert das Richtungssystem um 180° - aus Links- werden Rechtsbewegungen und -orientierungen und umgekehrt. Für den Zuschauer ist diese Rotation schwer nachvollziehbar und führt zu Irritationen.

Die 180°-Regel wird bis heute in der Sportdarstellung beachtet; ein Fußballspiel wird so gefilmt, daß alle Kameras auf der gleichen Seite des Spielfeldes angeordnet sind - die Tore bilden die Handlungsachse. Die Regel gilt nur dann nicht, wenn die Kamera kontinuierlich (z.B. mittels einer Fahrt) die Handlungsachse kreuzt - weil der Zuschauer dann die Verschiebung der Handlungsrichtungen selbst erfährt.

Amerikanische Einstellung
Kameraeinstellungsgröße zwischen Nah und Halbnah, zeigt die Person von Knie bis Kopf (Revolver bis Cowboyhut), oft in Western eingesetzt.

Amerikanische Nacht
Mit Filtern (blau) und/oder Unterbelichtung können Nachtszenen am helllichten Tag gedreht werden

Anamorphot
Spezielles Objektiv mit dem bei einem Aufnahmeformat von 1:2,35 das volle 35mm Negativ ausgenutzt werden kann.

Angeln
Tonassistent führt Mikrofon an einer Teleskopstange (sog. „Galgen“) möglichst nahe an Tonquelle (sprechende SchauspielerInnen) heran, ohne mit dem Mikrofon, dem Galgen oder dem Schatten beider ins Bild zu gelangen. Es erfordert viel Körpereinsatz und Sorgfältigkeit, um den Ton zu „angeln“, da meist über Kopf und sehr leise gearbeitet werden muss, so werden z.B. alle Griffwechsel oder Mikrofonkabelgeräusche auf den aufgenommenen Ton übertragen.

Anschlußfehler
Zwischen der Aufnahme von Szenen können Umbauarbeiten stattfinden, der Drehtag ist vorüber, oder Jemand stößt in der Drehpause gegen einen gedeckten Tisch, der in der nächsten Szene wieder zu sehen ist. Ist ein Bildelement (halb-leeres Glas Wein, Haarsträne links, Person im Hintergrund stehend) einer Szene in der darauffolgenden Einstellung unerklärlich verändert (Glas wieder voll, Haarsträne rechts, Person sitzend) spricht man von Anschlußfehlern. Ein Script-Supervisor (Script/Continuity) notiert deshalb bei jedem Take Einzelheiten zu allen relevanten Bildelementen. Auch Kostüm, Maske und Bühnenbildner/Ausstattung achten auf gleichbleibendes Aussehen der SchauspielerInnen/des Motivs. Bei beweglichen Objekten und Personen muss zudem auf die Kontinuität der Bewegungsrichtungen über verschiedene Einstellungen hinweg geachtet werden.

Antagonist
GegenspielerIn des/r ProtagonistIn (HauptdarstellerIn)

Aspect Ratio
Verhältnis von Breite zu Höhe, 4:3 (PAL/ NTSC TV, VGA, SVGA, XGA), 16:9 (PAL Plus, HDTV), 5:4 (SXGA)

Atmo
von griech.:Atmosphäre - Tonaufzeichnung allgemeiner Umweltgeräusche (unregelmäßige Schwingungen) ohne Handlung/Dialoge, der Raumton. Wird verwand um die „Lücken“ im Ton zu füllen, damit der Film einen gleichmäßigen Grundton hat.

Audio
hörbarer Tonbereich (16-20000 Hz, 1Hz (Hertz) = 1 Schwingung/Sekunde (Ton = regelmäßige Schwingung einer Schallquelle))

Auflösung
In der Auflösung wird nach Drehbuch festgelegt, in welchen Kameraeinstellungen, -distanzen und -bewegungen die Szene dargestellt werden soll. Darauf basiert der Drehplan, der festlegt, welche Akteure wann am Drehort zu sein haben, in welcher Reihenfolge Außen- und Innenaufnahmen gemacht werden, etc. Es ist eine analytische Tätigkeit, die den Verlauf der Szene nach relevanten Teileinheiten gliedert - welche Handlungen sind zentral, welche Elemente der Szene werden durch Veränderung der Einstellungsgrößen akzentuiert. Fast alle Sequenz-Muster des Films (Blickmontage, Schuss-Gegenschuss, 180°-Regel etc.) werden in der Auflösung benutzt. Oft dient ein Storyboard dazu, szenische Auflösungen vorzunehmen, ohne daß man dazu an das Set gehen müsste.


B

Baracuda
Wallspreader (Wandspreitzer)

Bars / Colorbar
Testsignal, Farbbalken (v.l.n.r.:rot-gelb-cyan-grün-purpur-rot-blau-schwarz), wird auf Aufnahmemedium aufgenommen, um das Band (MiniDv o.ä.) mit gleichwertigem Bildsignal und TimeCode zu formatieren

Basisplatte
Verbindungsplatte zwischen Stativkopf und Kamera

Bazooka
Verlängerungssäule für Dollies, um die Höhe der Kamera variabel zu ändern

Beleuchter/Best boy
Der ,best boy' ist unmittelbar dem Chefbeleuchter (Gaffer) zugeordnet. Er assistiert bei Aufbau, Inbetriebnahme, Positionierung und Wartung des Lichts, betreut alle elektrischen Ausrüstungen am Set. Meist verantwortlich für nötige Ausrüstungen am Drehort.

Der Terminus kommt aus der Sprache der Seefahrt/des Walfangs. ,Best Boy' war die rechte Hand einer leitenden Person; wahrscheinlich in die Theatersprache übertragen, weil Matrosen häufig zu Hilfsarbeiten im Theater herangezogen wurden.
,Best boy' ist geschlechtsneutral - auch weibliche Assistenten werden bis heute ,best boy' genannt.

Bildschnitt / symphonischer
Der in der Auflösung festgelegte Ablauf der Einstellungsgrößen, meist von Gesamtansichten zu Detailaufnahmen gegliedert. Die jeweilige Bewegungsrichtung der Handlung/Personen/Kamera (z.B. links-vorne nach rechts-hinten) der vorangegangenen Einstellung kann von der darauffolgenden Aufgenommen, wiederholt werden. Symphonisch bedeutet im Spezialfall, daß gleiche Bewegungsrichtungen im Kontrast von gegenläufigen gefolgt sind, ähnlich wie in der Melodieabfolge (Musik, Canon) oder sogar, daß eine Kreisbewegung entsteht (links-rechts, hinten-vorne/oben-unten, rechts-links, vorne-hinten/unten-oben).

Big Ben
48mm Halbschelle mit 28mm Zapfen zur Befestigung von Rohren an Stativen

Black Wrap
einseitig matt-schwarz beschichtete, hitzebeständige Alufolie, um unerwünschten Lichtaustritt abzuschirmen

Blitzschuhadapter
kl. rechteckiger Adapter mit 1/4-Zoll Gewinde zur schnellen Anbringung von z.B. Kopflicht auf Kamera

Blue-Box, Blue Screen
Trickmischverfahren zur elektronischen Hintergrundeinblendung, bei dem jede gesättigte Farbe als Stanzvorlage dienen kann (die Festlegung der Stanzfarbe nennt man color keying). Der Akteur spielt z.B. vor einer monochrom-blauen Leinwand. In der Bildmischung werden die Bereiche der Hintergrundfarbe dann durch ein zweites Bild ersetzt. Es entsteht ein synthetisches Bild. Da im Vordergrund häufig Personen dargestellt sind (z.B. NachrichtensprecherInnen, Studioaufnahmen von Unterhaltungssendungen), wählt man eine Hintergrundfarbe, die in den Farbtönen der Haut möglichst wenig vorkommt - sonst kommt es zu unangenehmen Überlagerungen von Vordergrund- und Hintergrundbild. Aus diesem Grunde hatte sich das Blue-Box-System lange als Standard etabliert, alternativ wird das Green-Box-Verfahren verwendet. Hier wird ein gesättigtes Grün als Stanzfarbe verwendet.

Bühne
Alles, was mit der Kamera selbst zu tun hat, also nicht dem optischen Bereich, wird (bei deutschen Produktionen) als Bühne bezeichnet:Dazu gehört der Kamerawagen, „Dolly“ genannt, die Schienen des Dollys (für ruckelfreie Kamerafahrten), Stativ, Kamerakran, Bazooka (Teleskop-Stütze zum Anheben/Absenken der Kamera auf dem Dolly).

Bridging Shot
Aufnahme, die Zeitsprung oder Diskontinuität zeigen soll (fallende Kalenderblätter, Eisenbahnräder, Zeitungsschlagzeilen)


C

Casting
Suche nach der Besetzung sämtlicher Rollen und Komparsen im Film

Catering
Das beste am Film, wenn lecker. Wichtigste Bestandteile:guter Kaffee, Süßigkeiten. Meist die ersten am Drehort

Cameo
kurzer, wichtiger Film-Auftritt, häufig VIP

Credits
Liste der Produktionsdaten und Namen der Techniker und Mitwirkenden, als Vor- oder Ab-/Nachspann.
Nennung, Reihenfolge und teilweise Gestaltung oft vertraglich festgelegt.

Crashbox
Schutz für Kameras

Crosslight
Beleuchtung einer Szene von der Seite, so daß fast eine Gegenlichtsituation entsteht

CutterIn
Der Mensch, der am (analog/digital) Schnittplatz (engl.:to cut = schneiden) den Film zusammenfügt. Früher wurden dazu die Filmstreifen in die notwendigen Filmstücke zerschnitten und in der richtigen Reihenfolge zusammengeklebt. Heute wird meist mit einer Spezialsoftware (AVID, Pinnacle, Premiere, FinalCut, etc) gearbeitet. CutterInnen benötigen viel Geduld, Konzentrationsvermögen und vor allem ein gutes Rhythmusgefühl.


D

Dedolight
Ein kleiner dimmbarer 20- bis 100W-Sammellinsen-Scheinwerfer, der auf einer 12V-Halogenlampe basiert und der auch an den Zigarettenanzünder angeschlossen werden kann. Beleuchtungssystem vom Münchner Kameramann Dedo Weigert 1984 entwickelt (erhielt dafür 1991 einen Oscar). Markenname hat sich als Bezeichnung des Scheinwerfertyps eingebürgert.

Diffuser
Gelatine-Schirm als Streufilter vor Lichtquelle, um deren Qualität zu ändern

Deep Space
Wenn in der Inszenierung von Vorder- und Hintergrund eine beträchtliche Distanz aufgebaut wird (wörtlich:"tiefer Raum"). Es soll die Unabhängigkeit der beiden Handlungsräume betonen oder aber zeigen, daß der Zuschauer zwar weiß, daß das Geschehen im Vorder- und Hintergrund zusammenhängt, nicht aber die beteiligten Akteure.

Dekoration
Als Dekor versteht man die Ausstattung des Filmsets, Möbel, Objekte und Requisiten, um eine bestimmte Atmosphäre des Handlungsraums herzustellen.

Dokumentarfilm
Filmform, dessen Aufbau sich nicht an den Regeln der klassischen Dramaturgie oder vorgeformten narrativen, erzählenden Mustern orientiert, sondern das "wirkliche Leben" mit Menschen auf die Leinwand bringt, die als sie selbst vor die Kamera treten. Dazu zählen Sach-, Reise-, Nachrichtenfilm, der ethnographische Film, Essayfilm, u.a.m. Der Dokumentarfilmer ist Zeuge von Handlungen, Ereignissen oder Phänomenen der Zeitgeschichte, die er mittels Film erschließt, verdeutlicht, analysiert oder rekonstruiert, wobei er als Autor z.B. im Interview je nach künstlerischem Konzept als Fragender, Gesprächspartner etc. an- oder abwesend sein kann. Mittlerweile wurden zahlreiche Subgattungen ausgebildet, wie z.B. das Doku-Porträt, der inszenierte und experimentelle Dokumentarfilm, der Interviewfilm sowie die Querschnitts-Dokumentation. Der investigative Dokumentarfilm übernimmt seine Methode vom investigativen, Stellung beziehenden Journalismus (Enthüllungsjournalismus).

Drehbuch
Grundlage für die Erstellung eines Filmes. Die darin enthaltenen Angaben müssen alles Sicht- und Hörbare des Films beschreiben. Dazu gehören alle Personen, aber auch Requisiten, Ausstattungen, Wettersituationen usw., die für eine Szene von Bedeutung sind, sowie alle hörbaren Geräusche und Stimmen, wobei kenntlich gemacht sein muß, ob diese Teil des Bildes sind oder nicht. Nicht dazu gehört die Filmmusik.

Am gebräuchlichsten ist die amerikanische Form, bei der Sprechtexte, Geräusche und Szenen-Beschreibungen durch Absätze getrennt sind. Inhaltlich unterscheiden sich Drehbücher von Prosatexten, weil sie keine inneren Zustände und Entwicklungen von Personen beschreiben können, sondern immer den Umweg über Text oder Handlung gehen müssen:Wenn jemand spendabel ist, nützt ein solcher Satz im Drehbuch nichts, wohingegen der Eintrag:"Er gibt einem Bettler 50,- Mark", genau das vermittelt.

Beispiel:
Szene 24, Hauseingang/Türrahmen Aussen/Tag
Hans steigt die Treppe rauf, und will gerade auf die Klingel drücken. Peter öffnet die Tür, erschrickt kurz und lächelt.

Hans (fröhlich)
Hey Peter, hab dich erschreckt, wa?

Peter
...hätt mir fast in die Hose gemacht, was treibt Dich her?

Beide begrüßen sich per Handschlag und steigen die Treppe hinab in den Vorgarten.

DV
(= Digital-Video) bezeichnet einerseits eine digitale Videoaufzeichnung auf Magnetbändern im Allgemeinen, aber auch das DV-Format (Bandformat:1/4" = 6,35mm Bandbreite) im Besonderen. Im DV-Format gibt es mehrere Standards:

TypDatenrateKompressionBandgeschwindigkeit
Mini-DV25Mbit/s5:118,8mm/s
DV-CAM25Mbit/s5:128,2mm/s
DVC-Pro25Mbit/s5:133,8mm/s
DVC-Pro 5050Mbit/s3,3:167,7mm/s
DVC-Pro HD100Mbit/s--
Am weitesten verbreitet ist der Mini-DV-Standard. Eine Weiterentwicklung von Sony ist das professionelle DV-CAM-Format, das im News-Bereich (ENG) eingesetzt wird. Der Vorteil liegt in einer höheren Störsicherheit, vor allem wird dieses Format jedoch in aufwändigeren Kameras mit einer besseren Bildverarbeitung verwendet. Die Firma Panasonic hat basierend auf dem DV-Format weitere Standards auf den Markt gebracht:DVC-Pro entspricht in seinen Spezifikationen weitgehend dem Sony-Format DV-CAM, hat jedoch eine andere Farbauflösung. Es ist daher nicht kompatibel mit DV-CAM, jedoch gibt es Player, die sowohl DV-CAM wie auch DVC-Pro lesen können. DVC-Pro 50 arbeitet mit einer noch besseren Farbauflösung. Dieses Format wird für hochwertige Fernsehdokumentation und -Filme verwendet. DVC-Pro HD (auch:DVC-Pro 100) ist ein HDTV-Format. (2009)


E

EB / ENG (electronic news gathering)
Elektronische Berichterstattung, erste regelmäßige professionelle Anwendung der Videotechnik im TV

Einleuchten
Einleuchten ist ein Arbeitsvorgang vor Drehbeginn und bezeichnet das Setzen und Einrichten der Scheinwerfer und anderer Beleuchtungsgeräte zur Ausleuchtung einer Szenerie.

Einpfeifen
Einstellen der Tonanlage auf die akustischen Bedingungen im Raum, die Lautstärke wird bis kurz vor das Feedback hochgeregelt

Einstellung
(1) Einstellung meint den kontinuierlichen Abschnitt zwischen zwei Schnitten. Diese wird definiert durch die Einstellungsgröße, d.h. den gezeigten Bildausschnitt, der seinerseits aus dem Abstand der Kamera zum gezeigten Objekt und den verwendeten Objektiven (Brennweite) resultiert, sowie durch die Einstellungslänge. Innerhalb einer Einstellung sind Veränderungen der Einstellungsgröße sowie des Kamerastandpunktes möglich.

(2) Im strukturellen Sinne ist die Einstellung*) (a) minimale Montageeinheit, (b) grundlegende Kompositionseinheit der filmischen Erzählung, (c) Einheit der Elemente innerhalb der Einstellung, (d) kleinste unteilbare Menge kinematographischer Bedeutung.

(3) In einigen Filmtheorien gilt die Einstellung als Grundgestaltungsmittel des Films, wobei ihre elementare Stellung etwa der des Wortes in der Literatur entspricht**). Wie jenes hat sie sowohl stoffliche als auch strukturelle Bedeutung, d.h. sie ist neben anderen Konstituierungselementen ästhetisch indifferentes Rohmaterial. In bestimmtem Kontext wird sie aber wie jenes ästhetisch wirksam und zum grundlegenden Strukturelement. Darüber hinaus ist sie hauptsächliches Darstellungsmittel einer Perspektive, die z.B. der Erzählperspektive in der Epik (Erzählung in Vers- oder Prosaform, z.B. Rede/ Gespräch) entspricht.
*) nach Lotman **) Pudowkin, Iros

Einstellungsgrößen
Die menschliche Figur ist der Maßstab, an dem die Einstellungsgrößen festgemacht werden. Eine Übertragung auf Objekte oder auf andere Lebewesen ist immer problematisch. Für die Definition ist die Abbildungsgröße entscheidend, nicht der Abstand der Kamera zum abgebildeten Objekt, das bei gleicher Distanz je nach Objektiv verschieden groß sein kann.

- Weite Aufnahme (Extrem Long Shot) = Landschaft, Menschen verschwindend klein
- Totale (Long Shot) = Handlungsraum der Menschen
- Halbtotale (Medium Long Shot, Full Length) = Mensch von Kopf bis Fuß sichtbar, Teil der Umgebung
- Amerikanische (Medium Long Shot, Knee Shot, Plan américain) = Mensch ab den Knien aufwärts
- Halbnahe (Full Shot, Medium Shot, Waist Shot) = ab der Hüfte aufwärts
- Nahe Aufnahme (Medium CloseUp, Medium Close Shot) = Ab der Brust aufwärts
- Großaufnahme (Close-Up, Head Shot, Close Shot) = Kopf
- Detailaufnahme (Extreme CloseUp, Tight Head Shot) = Nur noch ein Ausschnitt des Gesichts.

Eingang / Kabel (symmetrisch – unsymmetrisch)
Im Gegensatz zum unsymmetrischen Kabel mit einem Signalleiter und einer Masse kommen bei der symmetrischen Signalübertragung zwei Innenleiter zum Einsatz; in diesem Fall erfährt das Signal des ersten Leiters von der Quelle eine Verpolung und wird zeitgleich in den zweiten Leiter eingespeist. Schleicht sich nun eine Störung von innen oder außen in den Signalfluss ein, so wirkt sie gleich auf beide Signalleiter. Bei der Subtraktion der ankommenden Werte im Zielgerät hebt sich diese aufgrund der gedrehten Polarität wieder auf. Eine symmetrische Verbindung (XLR-Verbindung) ist also erheblich resistenter gegenüber Störeinstreuungen von außen als ein unsymmetrisches Kabel.

Ellipse
absichtliches Auslassen von Momenten oder Details einer Geschichte, um Interesse des Zuschauers zu verstärken (oft in Krimis)

Establishing Shot
Filmdramaturgische Einstellung zu Beginn einer Sequenz, die einen allgemeinen Überblick über Ort, Personen und Geschehen gibt


F

Fade In/Out
allmähliche Erhellung/Verdunkelung von Schwarz zu Film / Film zu Schwarz

Fahrt / Fahraufnahme
Bewegung der Kamera von einem zu einem anderen Punkt. Technisch wird dies meist mit Schienen gelöst, auf denen die Kamera mittels eines Kamerawagens (Dollys) geschoben wird. Im Low-Budget-Bereich auch üblich, die Kamera in ein Auto oder Einkaufswagen zu setzen/Kamera auf Skates. Neuerdings werden Fahr-Effekte auch mit einer Steadycam hergestellt. Fahrten sind fast immer topikal (auf Gegenstand bezogen) geführt. Man unterscheidet Voraus- und Verfolgungsfahrten, Begleitfahrten, Zu- und Wegfahrten. Großer Aufwand für Fahrten und die mit ihnen abgestimmte Choreographierung von Personen- und Objektbewegungen wird immer wieder in Plansequenzen betrieben.

Feedback
Rückkopplung der Tonanlage beim Einpfeifen, ein hohes, lautes Pfeiffgeräusch, schmerzhaft, kann die Tonanlage schädigen

Feinschnitt
Nachdem die einzelnen Bilder einer Szene zu einem Rohschnitt zusammenmontiert sind, erfolgt - meistens in Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur - der Feinschnitt, bei dem einzelne Szenen zeitlich genau miteinander abgestimmt werden und ein Rhythmus für den Filmablauf bestimmt wird. Seine Geschichte erzählt der Film bereits nach dem Rohschnitt. Doch wie er sie erzählt, ob flüssig, widerborstig, verborgen, deutlich, mit Tempo oder gestaut, das weiß man erst wirklich am Ende des Feinschnitts. Rohschnitt lässt sich als Arbeit an der "Positionierung" der Einstellung bestimmen:die Abfolge der Aufnahmen wird erkundet und schließlich festgelegt. Feinschnitt hingegen beinhaltet einerseits die "Präzisierung" dieser Abfolge an den Schnittübergängen, also die Arbeit an den Bild- und Tonanschlüssen. Andererseits werden Rhythmik und Timing herausgearbeitet. Diesen Aspekt der Montagearbeit kann man als "Modulierung" bezeichnen. Der Rohschnitt arbeitet am Gedanken des Films. Bilder und Töne werden dafür hauptsächlich in ihrer indirekten, vermittelnden Funktion betrachtet. Nichtsichtbare, nichthörbare Bezüge - Abfolge, Zeit- und Ortsprünge, Außerzeitlichkeit, Handlungslogik - sind dabei wichtig. Denn eine Filmstory kann man nicht sehen. Sie kann nur indirekt vom Zuschauer erschlossen und vom Film vermittelt dargestellt werden. Der Feinschnitt bemüht sich um die direkte Anschaulichkeit und Ansehnlichkeit des Films. Das unmittelbar Sicht- und Hörbare steht im Zentrum der Arbeit - eine schnelle Armbewegung im Bild, ein Blick nach rechts, ein Rascheln im Ton.

FireWire
Serielle Verbindung zwischen Hardware-Komponenten, 100-400 Mbit/s (Norm:IEEE1394)

Flare / Blendenfleck
Scheint eine Lichtquelle direkt in die Kamera, entsteht durch die Linsen des Objektivs ein Lichtphänomen

Flash-Cutting
Bildschnitttechnik, kurze Einstellungen werden schnell hintereinander gesetzt

FoH
"Front of House" - Standort/Arbeitsplatz der Sound- und Lichttechniker (Mischpult) während der Veranstaltung, im Zuschauerbereich an exponierter Stelle

Frost
Mit Diffusionsfolie bespannter Rahmen zum verstreuen/abblenden der Lichtquelle

Fussel-Test
Der Kamera-Assistent überprüft vor und nach jedem „Take“ (Kameraeinstellung, die zur Sicherheit mindestens zweimal gedreht wird, mehrmals, je nach Fähigkeit und Fertigkeit der SchauspielerInnen oder Zufriedenheit der Regie) die Kameralinse auf Verschmutzung (Fusseln, Staubteilchen), da sonst die Aufnahme nicht verwendet werden kann


G

Gaffer
Chef-Beleuchter. Erhält seine Anweisungen vom Kameramann und ist zuständig für Aufbau, Inbetriebnahme, Positionierung und Wartung des Lichts, der Beleuchtung und aller anderen elektrischen Einrichtungen am Set.

Gaffa-Tape
leinenverstärktes breites Klebeband (50mm) in schwarz, silber oder weiß, starke Klebewirkung:„Gaffa rettet die Welt“

Gegenschuß (Schuß-Gegenschuß)
Einstellung von gegenüberliegender Seite des Motivs, oft in Gesprächssituationen genutzt

Gofer / Gopher
(engl.:to go for - sich um etwas kümmern, Besorgungen machen). Bezeichnung für einen Produktionsassistenten, der als Hilfskraft oder „Laufbursche“ (Runner) am Set wirkt.

Grip
Sammelname für die Arbeiter am Set. Es gibt Dolly Grips (Bühne), Lighting Grips (Licht und Elektrizität), Construction Grips (Bühnenbauten). Ihr Chef, der auch mit dem Kameramann zusammenarbeitet, wird Key Grip genannt.


H

Hand
(z. deu.) Aufbau-Helfer

Handlungsachse
Eine Handlungsachse ist eine imaginäre Verbindung eines Handelnden zu einem anderen Handelnden oder zu einem Handlungsobjekt. Wenn jemand ein Haus beobachtet, bilden Beobachter und Haus die Endpunkte einer Handlungsachse. Die Handlungsachse begrenzt den Handlungsraum und bildet zugleich eine der Grundlagen für die Wahl von Kamerastandort und Kamerahöhe. Ist die Achse schräg im Raum angeordnet (ein Stehender spricht mit einem Sitzenden), wird sie in einer Schuß-Gegenschuß-Auflösung als Unter- bzw. Aufsicht in der Folge der Kamerahöhen dargestellt.

Headroom
Bei Porträtdarstellungen soll über dem Kopf genug Platz bleiben. Dieser sogenannte „headroom“ muß sorgfältig portioniert werden, weil sowohl bei Umkopierungen auf Video wie auch bei „Blow-ups“ (Vergrößerung, z.B. von Super-16 auf 35mm) das Gesamtbild an allen Rändern leicht beschnitten wird.

HMI / HMI-Scheinwerfer
Ein von der Firma Osram entwickelter Scheinwerfertyp (Hydragyrum = Quecksilber, Medium = Mittlere Bogenlänge, I = Iod). Dabei wird ein Lichtbogen zwischen zwei Wolframelektroden erzeugt, der in der Unterdruckkammer der Birne ein Gas zum Leuchten bringt. Man benötigt ein Vorschaltgerät, da für den Lichtbogen Hochspannung nötig ist. Moderne Vorschaltgeräte vermeiden auch das Flickern, das durch die Wechselspannung entsteht und bei unsynchronisierten Kameras im Bild zu sehen ist. HMI ist inzwischen als Begriff für Tageslichtlampen allgemeingültig, auch wenn es Kunstlicht-HMIs gibt.


I

Insert / Insert Cut
Ein Insert ist eine Einstellung, die "in eine andere Einstellung" eingeschnitten wird. Meist zeigt das Bild ein Objekt oder ein Handlungsdetail und lenkt die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf einen sehr engen visuellen Ausschnitt des Handlungsfeldes (im Unterschied zum Cutaway, der eine neue Handlung darstellt). Man sieht z.B. in einem Western die zitternde Hand des Akteurs über der Revolvertasche. Oder in das Bild von jemandem, der durch ein Schlüsselloch blickt, wird das Bild insertiert, das das zeigt, was er sieht. Bevor die Klingel anschlägt oder das Telefon klingelt, sieht man den jeweiligen Apparat in Großaufnahme. Der Insert unterscheidet sich von seinem Umfeld durch anderen Kamerastandpunkt, oft eine andere Objektivlänge, unterscheidet sich optisch also deutlich von der einbettenden Szene.


J

Jump Cut
Schnitt zwischen zwei Bildern, die hinsichtlich Kameradistanz und Bildausschnitt identisch sind, aber einen Sprung in der Handlung vollziehen. Ein Jump Cut ist sehr deutlich zu sehen und will auch deutlich wahrgenommen werden (sofern es sich nicht um einen Anschluss- bzw. Schnittfehler handelt), um

(a) zwei unterschiedliche Einstellungen zu verbinden,
(b) zwei ähnliche Einstellungen voneinander zu trennen oder
(c) weit getrennte Räume oder Zeiten zu verbinden.

Oft wird ein Jump Cut mit einem Match Cut verbunden. Ein Sonderfall ist das Heranspringen an einen Gegenstand auf der gleichen Kameraachse. Meist erfolgen solche Heran- oder Wegsprünge über mehrere Aufnahmen des Objekts und erwecken den Eindruck großer Dynamik und Dramatik.


K

Kamerabewegungen
Kamerabewegung ist ein Sammelbegriff für alle Bewegungen der Kamera. Es gibt vier Grundformen:

- Fahrt / tracking shot, manchmal:dolly shot
- Kranaufnahme / crane shot, manchmal:boom shot
- horizontaler Schwenk / pan
- vertikaler Schwenk / tilt

Daneben stehen einige viel seltener verwendete Sondertypen:

- Reißschwenk / swish pan
- Verkanten / canted camera, selten auch:canting
- Rollen / roll
- Schwanken / Dutch angle shot
- Luft- oder Hubschrauberaufnahme / air-to-air shot
- Handkamera, Handkamera-Aufnahme / hand camera shot, portable camera shot

Neben diesen einfachen Bewegungen gibt es eine große Anzahl kombinierter Bewegungen. Man kann also mit dem Kran hochfahren und gleichzeitig nach unten schwenken, man kann Schwenks und Fahrten kombinieren etc.

Kompendium
Objektiv-Vorsatz, dient als Gegenlichtblende und dreh-/ schwenkbarer Träger für Effektfilter (Pol, ND, Farbe), im engl. auch Mattebox


L

Lavalier
kleines Mikrofon, oft in Interviews am Hals/Kleidung getragen, oft mit einem Funksender mit der Aufnahmeeinheit verbunden

Letterbox
auf 4:3 konvertiertes 16:9 Format mit oben/unten liegenden Schwarzbalken

Licht / Filmlicht
Die Wirkungsweise des Lichts beruht auf vier Grundeigenschaften:

- Lichtqualität (Farbton, Farbsättigung),
- Lichtcharakter (Diffusionsgrad:von weichem bis hartem Licht mit entsprechend verlaufenden Schatten),
- Lichtquantität (Helligkeit; mit Auswirkungen auf Raumrepräsentation, dunklere Objekte scheinen weiter entfernt zu sein) und
- Lichtrichtung (unterschieden wird grundsätzlich zwischen Frontallicht, Seitenlicht, Gegenlicht, die in unterschiedlicher Weise geeignet sind, die Textur der abgebildeten Objekte zu offenbaren).

Die für die Filmfotografie verwendbaren Lichtquellen unterscheiden sich in natürliche (in der Natur vorkommende wie Sonne, Feuer, Blitz) und künstliche Lichtquellen. Letztere teilen sich in "Alltagslichtquellen" wie Kamine, Fackeln und auch gewöhnliche Beleuchtungskörper wie Laternen und Haushaltlichtquellen usw., die der abgebildeten Realität zugehören, und künstliche, die Zwecke des Filmens geschaffene spezialisierte Filmlichtquellen ("Scheinwerfer").

Low Key
Lichtführung mit vorherrschend dunklen Tönen, wenig Licht, erzeugt düstere Stimmung


M

Match Cut
bezeichnet eine Technik der Filmmontage, bei dem in eine Bewegung hinein geschnitten und diese in einem anderen Bildmotiv fortgesetzt wird (z.B.:Stanley Kubricks2001:Odyssee im Weltraum“. Ein Menschenaffe wirft einen Knochen wirbelnd in die Höhe. Die Bewegung wird, eine Zeitspanne von vier Millionen Jahren überspringend, von einem Satelliten in der Erdumlaufbahn übernommen.).

Maske
Schminken der SchauspielerIn (auch Zuständig für Effekte:Alter, Krankheit, Verletzungen, Verkleidung, z.B. Nase verlängern)

MAZ
Magnetbildaufzeichnung

Method Acting
Schauspielmethode*), die durch das vollkommene Aufgehen des Schauspielers in seiner Rolle eine außergewöhnlich realistische Darstellung erreichen will. Die Methode ist eher als eine Art mentales Training zu verstehen:Über die Erinnerung an eigene Erfahrungen, in denen man einen Bezug zur Rolle vermutet, soll schrittweise eine vollständige Verschmelzung mit dieser erreicht werden. Hierzu gehört auch, sich der gedachten Lebenswirklichkeit der Figur anzunähern, sich in deren soziales Milieu, deren Arbeitswelt, etc. zu begeben.
*)Von Lee Strasberg im legendären Actors` Studio in New York Anfang der 1950er Jahre entwickelt.
Bekannte Vertreter waren/sind:James Dean, Marlon Brando, Al Pacino, Robert De Niro, Dustin Hoffman, ...


Mikrofon (dynamisch)
Druckschwankungen der Luft (Schallschwingungen, Töne) werden über eine Membran an eine Spule weitergegeben, die sich in einem Magnetfeld (durch den in der Spule fließenden Strom erzeugt) bewegt. Die so erzeugten Spannungsänderungen sind gleich dem Ton. Beim Kondensatormikrofon übernimmt eine Kondensatorplatte, ein plattenförmiges Bauteil, durch das Strom fließt, die Aufgabe der Membran, der Schalldruck bewirkt eine Kapazitätsänderung in der Vorspannung der Platte. Dafür benötigt es Phantomstrom (Batterie/Mischpult)

Mikrofonwahl:
- Art der aufzunehmenden Schallquelle - Was, in welcher Qualität
- akustische Umwelt (Störungen:Hall, Wind oder z.B. Verkehr)
- räumliche Bedingungen:Position und Anzahl der Tonquellen sowie Bildausschnitt
bestimmen Art und Menge der Mikrofone

Montage
ist ein weitgehend offenes Gestaltungsverfahren, das dem späteren Film durch Sichten, Auswählen und Anordnen des Materials, seine endgültige Gestalt im Roh- und Feinschnitt verleiht. Montage ist eine entdeckende, aufdeckende Arbeit zur Strukturierung des Films. Bei Dokumentarfilmen kann die Struktur i.d.R. erst in der Montage erarbeitet werden, da Vorplanung nur begrenzt möglich ist. Bei Spielfilmen kann man trotz Drehbuch und Filmplan erst im Schneideraum herausfinden, was das Filmmaterial tatsächlich an Möglichkeiten in Verbindung zu den ursprünglichen Vorstellungen, Bild- und Montageideen enthält.

Multicore
gebündelter Kabelstrang, oft verwendet bei Konzerten, um die vielen PA-Kabel als einzelnes von der Bühne zum Ton-Mischpult am FOH (Front of House, Platz des Mischpultes) zu führen


N

ND-Filter (neutral density)
Graufilter/Folie vor Kameraobjektiv (Kompendium) oder Lichtquelle, der die Lichtintensität ohne Veränderung der Farbwerte verringert


O

Outtake
Einstellung (Take) die beim Feinschnitt (Final Cut) entfällt


P

PA (public adress)
alle Geräte, die der Beschallung des Zuschauerraumes dienen (Mikrofonie, Lautsprecherboxen, Mischpult+Endstufe/Powermixer)

Phantomspeisung
Strom-/Spannungsversorgung bei Kondensatormikrofonen. Batterie im Micro oder als Zuspeisung vom Mischpult

Popp-Schutz
Schaumstoffüberzug für Mikrofone, verringert Windgeräusche oder unerwünschte Effekte der Aussprache (bei P- / S-lauten)

PoV / Point-of-View
Einstellung, die die subjektive Sicht einer Figur oder auch eines Gegenstandes*) zeigt.
*) in Pulp Fiction:"Blick aus dem Kofferraum“


R

Regie / Regisseur - Direction / Director
Regisseure haben die künstlerische Verantwortung für einen Film. Sie bereiten den Film vor, wählen Schauspieler, Kostüme, Drehorte usw. mit aus und betreuen die Post-Produktion. Die zentrale Aufgabe ist vor allem die Schauspielerführung. Außerdem legt er heute meistens die wichtigen künstlerischen Entscheidungen fest. Wie viel Kompetenz den Mitarbeitern überlassen wird (dem Kameramann, Kostümbildner etc.), ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Arbeit am Film ist Teamarbeit, keinesfalls ist nur ein einziger Akteur für die ästhetische Qualität des Ergebnisses verantwortlich. Erfüllt der Filmemacher im Team mehrere Aufgaben (Autor, Regisseur, Produzent) ist die Bezeichnung im Fachjargon:Hyphenate

Regieassistenz/ Assistent /Associate Director
Regieassistenten übernehmen organisatorische Aufgaben. Sie arbeiten eng mit dem Regisseur zusammen, insbesondere in der Vorbereitungsphase. Während der Dreharbeiten vermitteln sie oft die Weisungen des Regisseurs an Stabsmitglieder und Schauspieler. Sie sind oft für die Statistenführung zuständig, während der Regisseur mit den Hauptdarstellern arbeitet. Sie arbeiten mit Script und Continuity zusammen. Bei großen Produktionen gibt es mehrere Regieassistenten, die sich die Arbeit aufteilen.

Rohschnitt
Der Rohschnitt (engl.:first assembly; rough cut; Rohschnitt des Regisseur:director's cut) ist die erste Materialkomposition im Verlauf der Montagearbeit. Man muß eine Auswahl der Einstellungen treffen, variieren und herausfinden, wie das Material angeordnet werden kann und wie man es selber anordnen will. Hier wird die Makrostruktur des Films entworfen. Liegt der Rohschnitt vor, weiß man, wie der Film wirkt. Die Abfolge entscheidet über Nähe und Distanz von Bildern und Tönen, über ihre Beziehungen und über ihre Nichtbeziehungen. Man stellt Konstellationen im Material her, formt Zusammenhänge zwischen benachbarten und weit entfernten Einstellungen. Doch Trennungen, Einschnitte, Zäsuren, Nichtverbindungen ins Material einzuarbeiten, ist mindestens ebenso wichtig. Die Idee, die Struktur des späteren Films entwickelt sich prozesshaft:Material und Idee durchdringen einander und schieben sich wechselseitig voran, in Richtungen, die man weiterverfolgt und auch in Richtungen, die man verwirft. Die Prozesse des Roh- und Feinschnitts laufen nicht schematisch hintereinander geschaltet ab. Sie lassen sich nicht stur trennen.


S

Scheinwerfer
Als "Scheinwerfer" bezeichnet man eine Lampe, die in einem Gehäuse eingebaut ist, wobei weitere Einrichtungen im Inneren des Gehäuses (Spiegel, Linsen) eine Veränderung des von der Lampe erzeugten Lichts möglich machen, wenn das Licht aus dem Gerät austritt. Man unterscheidet zwischen

- Tageslicht- und Kunstlichtscheinwerfern, gestaffelt entsprechend ihrer Lichtleistung, gemessen im Stromverbrauch, Tageslichtscheinwerfer 575W - 12KW, Kunstlichtscheinwerfer 20W - 20KW
- weichem und hartem Licht. Fluter und Flächenstrahler haben ein weiches, diffuses Streulicht,
- Spots, Verfolger und Stufenlinsenscheinwerfer ein hartes, gebündeltes Licht.

Sketch (engl. sketch = Skizze, Entwurf)
Aus Theater, Kabarett und Variété stammende isolierte Szene von kurzer Dauer und mit humoristischer Funktion (Minimalform von Komödie oder Satire). Einfach aufgebaut, beschränkt auf einen Schauplatz, eine Aktion und eine Dialogabfolge, außerdem auf eine oder zwei, selten mehr als vier Figuren. Diese sind in der Regel „typisch“ oder Klischeehaft. Die charakteristische Ausprägung ist der "gespielte Witz", ein knapper Dialog und/oder eine mimisch-gestisch markante, eventuell durch Slapstick-Elemente garnierte Handlung. Beides wird weniger ausgespielt als nur skizziert. Dabei besteht die Herausforderung im möglichst sofortigen Erkennen von Figuren und Situationen zugunsten eines Höchstmaßes an komischer Überspitztheit. Bestandteil eines längeren Programms, einer ganzen Nummernfolge von Sketchen, oder Teile im Spielfilm.

Suspense
der Zuschauer erfährt Handlungsinhalte vor den handelnden Figuren (Bombe vor der Explosion, Täter im Krimi), Spannungsaufbau


T

Tageslicht
Sonnenlicht bzw. Lichtquelle mit einer Farbtemperatur von 5400 bis 6000 K (Kelvin)

Talking Head
Fachausdruck für eine Sequenz in der nur ein Sprecher zu sehen ist (Nachrichten/Interview)

Timecode
Einteilung auf Aufnahmemedien in (Stunden:Minuten:Sekunden:Frames), 1Sekunde = 25 Frames (PAL) / 30 (NTSC)


U


V

Verlauf
Ein zur Hälfte mit schwarzem Netz bespannter Rahmen, vor Lichtquelle positioniert. Dient zum Weichzeichnen von Schattenkanten

Video (lat.:"ich sehe")
Die Video-Technik wurde ab 1948 in den USA als Verfahren zur magnetischen Bild- und Tonaufzeichnung entwickelt, das zur Konservierung von Fernsehbeiträgen diente. Es kam 1956 erstmals öffentlich im Fernsehen zum Einsatz. Die auf Magnetband gespeicherten Filmsequenzen dienten den großen News-Networks zur Überwindung des Zeitunterschiedes auf dem amerikanischen Kontinent:Einmal aufgezeichnete Nachrichtensendungen konnten nun zeitversetzt ausgestrahlt werden.

Ab der Mitte der 1960er Jahre weitete sich die Nutzung von Video-Rekordern auf den Amateurbereich aus, Vorreiter war Sony mit den Entwicklungen Consumer Video (1964), Portapak (1967) und Japan Standard I (1968). Damit einher ging auch die Konkurrenz verschiedener Formate (z.B. Beta, VHS, VCR, SVR, Video 2000, etc.) und Gerätenormen (NTSC in Japan und USA, PAL in Deutschland, SECAM in Frankreich und Osteuropa), mit denen vor allem japanische Hersteller um Marktanteile stritten.

In diesen auch als "Videokriege" bezeichneten, zyklischen Verdrängungswettbewerben der 1970er und 1980er Jahre hat sich das von JVC/Matsushita entwickelte und weltweit lizenzierte VHS-System für den Amateurbereich durchgesetzt. Dabei wird ein Halbzoll-Magnetband im sogenannten Schrägspurverfahren beschriftet.

1983 stellte Sony mit dem Camcorder eine Kombination aus Kamera und Recorder vor, der mit der Handycam eine nurmehr 1kg leichte Variante folgte. Erreicht wurde diese Komprimierung des technischen Apparates durch die Reduktion der Video-Bandbreite von 12 auf 8 mm (Video-8, später mit 400 statt 250 Zeilen Auflösung:Hi-8).

Seit den 1990er Jahren umfasst der Begriff auch die digitale Speicherung von Film (DV).


W

Weißabgleich
Anpassen der Video-Kamera an die Farbtemperatur des Aufnahmelichts, bei modernen Kameras automatisch. Die drei additiven Grundfarben des Lichts, Rot, Grün, Blau, werden anhand einer weißen Referenzfläche (Blatt Papier im Licht der Hauptlichtquelle) aufeinander abgestimmt, um einen Farbstich zu verhindern


Z

Zebra
Ein Streifenmuster, das im Kameramonitor eingeblendet werden kann, um Bereiche von Überstrahlung anzuzeigen


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